- junho 9, 2025
- By Oxicore Agência Digital
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Für die rechtskonforme Gestaltung von Chatbots in Deutschland sind die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) maßgeblich. Die DSGVO legt zentrale Prinzipien wie Rechtmäßigkeit, Transparenz, Datenminimierung, Zweckbindung und Speicherbegrenzung fest. Sie fordert explizite Einwilligungen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten sowie die Implementierung technischer und organisatorischer Maßnahmen, um die Datensicherheit zu gewährleisten. Das BDSG ergänzt diese Vorgaben national und enthält spezifische Regelungen zu besonderen Kategorien personenbezogener Daten sowie zu Betroffenenrechten und Bußgeldern.
Die DSGVO bildet den Rahmen für die Verarbeitung personenbezogener Daten europaweit und legt strenge Vorgaben für Transparenz und Rechtmäßigkeit fest. Das BDSG konkretisiert diese Vorgaben für Deutschland, etwa durch besondere Regelungen zur Verarbeitung sensibler Daten oder zur Einrichtung eines Datenschutzbeauftragten. Bei der Chatbot-Implementierung bedeutet dies, dass Unternehmen neben der DSGVO-konformen Gestaltung der Datenerhebung auch nationale Vorgaben erfüllen müssen, wie z.B. die Dokumentation der Einwilligungen oder die Einhaltung spezifischer Fristen für die Datenlöschung.
Wesentliche Prinzipien sind Datenminimierung (nur notwendige Daten erfassen), Zweckbindung (Verarbeitung nur für klar definierte Zwecke), Transparenz (Nutzer verständlich informieren), Sicherheit (Schutz vor unbefugtem Zugriff) sowie Rechenschaftspflicht (Nachweis der Einhaltung). Bei Chatbots bedeutet dies, dass Sie auch technische Maßnahmen wie Verschlüsselung, Pseudonymisierung und sichere Speicherung konsequent umsetzen müssen, um diese Prinzipien zu erfüllen.
Zu den essenziellen technischen Maßnahmen zählen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei der Datenübertragung, Firewall- und Zugriffskontrollsysteme für Server, regelmäßige Sicherheitsupdates sowie Intrusion Detection Systeme. Zudem sollten Sie eine sichere API-Architektur verwenden, um Datenverarbeitungsprozesse abzusichern. Für kritische Daten empfiehlt sich die Nutzung von Pseudonymisierung und Anonymisierungstechniken, um das Risiko bei einem Sicherheitsvorfall zu minimieren.
Verwenden Sie in Ihrer API-Kommunikation stets HTTPS mit TLS 1.2 oder höher. Für die Daten im Ruhezustand setzen Sie AES-256-Verschlüsselung ein. Stellen Sie sicher, dass alle Zertifikate aktuell sind und regelmäßig überprüft werden. Bei der Entwicklung sollten Sie Verschlüsselungsschlüssel nach den Best Practices verwalten, z.B. durch ein Hardware Security Module (HSM) oder zentrale Schlüsselverwaltung. Testen Sie regelmäßig die Sicherheitsarchitektur mit Penetrationstests.
Zur Anonymisierung eignen sich Techniken wie k-Anonymität, Datenschutz-Modelle mit Rauschen oder Aggregierung. Für Pseudonymisierung verwenden Sie beispielsweise Hashing mit Salt-Werten oder Tokenisierung. Wichtig ist, dass bei Pseudonymisierung die Rückführung auf die Originaldaten nur bei berechtigten Personen erfolgt und die Schlüssel sicher verwahrt werden. Nutzen Sie bewährte Open-Source-Tools wie ARX Data Anonymization Tool oder Privitar, um diese Verfahren effizient umzusetzen.
Bei der Gestaltung der Einwilligungsprozesse müssen Sie sicherstellen, dass Nutzer aktiv zustimmen (Opt-in) und die Zustimmung freiwillig, spezifisch, informiert und unmissverständlich erfolgt. Nutzen Sie dafür eindeutige Checkboxen oder Buttons, die nur durch Nutzer aktiviert werden können. Vermeiden Sie vorab angekreuzte Optionen oder versteckte Zustimmungserklärungen. Implementieren Sie klare Hinweise auf die Art der Datenverarbeitung, die Dauer und die Rechte der Nutzer.
Stellen Sie die wichtigsten Informationen in prägnanter Form bereit: Wer verarbeitet die Daten, zu welchem Zweck, auf welcher Rechtsgrundlage, wie lange die Daten gespeichert werden und welche Rechte der Nutzer hat. Beispieltext: „Durch Ihre Zustimmung erlauben Sie die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten gemäß unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen.“
Führen Sie eine strukturierte Datenbank oder ein Protokoll, in dem Datum, Uhrzeit, Nutzer-ID und die konkret erteilte Zustimmung (inklusive Textbaustein) gespeichert werden. Nutzen Sie digitale Signaturen oder verschlüsselte Archivierung, um die Integrität der Nachweise zu sichern. Automatisieren Sie die Speicherung bei jedem Zustimmungsprozess, um menschliche Fehler zu vermeiden.
Im Chatbot-Interface integrieren Sie eine klare Zustimmungskontrolle, z.B.:
„Um Ihre Anfrage zu bearbeiten, benötigen wir Ihre Zustimmung zur Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten gemäß unserer Datenschutzerklärung. Bitte bestätigen Sie durch Anklicken.“
[] Ich stimme zu“
Stellen Sie sicher, dass der Nutzer erst nach Zustimmung den Chatbot nutzen kann. Speichern Sie den Zeitpunkt und die Version der Zustimmung für Ihre Nachweispflichten.
Prüfen Sie vor der Entwicklung, welche Daten für die konkrete Nutzung erforderlich sind. Bei Kundenservice-Chatbots sind dies meist Name, Kontaktinformationen, Anfrageninhalt und ggf. Nutzerpräferenzen. Vermeiden Sie die Erhebung von zusätzlichen Daten wie Standort oder demografischen Informationen, sofern diese nicht für die Funktion notwendig sind. Dokumentieren Sie die Entscheidung für die Datenerhebung transparent im Projektplan.
Konfigurieren Sie den Chatbot so, dass er initial nur die notwendigsten Daten erfasst (z.B. Anonymisierung standardmäßig aktiviert). Nutzer sollten die Möglichkeit haben, zusätzliche Daten aktiv zu ergänzen, jedoch nur mit expliziter Zustimmung. Vermeiden Sie Voreinstellungen, die eine umfassende Datenerfassung implizieren. Nutzen Sie Privacy-by-Design-Prinzipien bereits bei der Planung und Entwicklung.
Nutzen Sie Dialog-Designs, die nur die notwendigsten Informationen abfragen, z.B. durch Mehrfachauswahl oder vorgefertigte Antwortmöglichkeiten. Implementieren Sie sessionbasierte Daten, bei denen die Daten nur temporär gespeichert werden und nach Abschluss gelöscht werden. Überprüfen Sie regelmäßig, ob gespeicherte Daten noch erforderlich sind, und entfernen Sie unnötige Einträge.
Ein Kundenservice-Chatbot sollte nur Name, Bestellnummer und Anfrageinhalt erfassen. Zusätzliche Daten wie Adresse oder Zahlungsinformationen werden nur bei ausdrücklicher Nutzeranfrage abgefragt. Vor jeder Dateneingabe erfolgt eine kurze Erklärung, warum diese Daten benötigt werden und wie sie verwendet werden. Nach Abschluss der Interaktion werden alle temporären Daten gelöscht, sofern keine Einwilligung zur Speicherung vorliegt.
Gemäß DSGVO und BDSG dürfen personenbezogene Daten nur so lange gespeichert werden, wie es für den jeweiligen Zweck notwendig ist. Für Kundenanfragen gilt meist eine Frist von 6 bis 12 Monaten, um Nachweise im Falle von Streitigkeiten oder Beschwerden zu sichern. Bei besonderen Datenkategorien kann eine längere Frist erforderlich sein, aber stets nur, wenn gesetzlich erlaubt und dokumentiert. Legen Sie in Ihrer Datenschutzrichtlinie klare Fristen fest und setzen Sie automatische Löschprozesse um.
Implementieren Sie im Backend eine automatisierte Datenmanagement-Lösung, die anhand der festgelegten Fristen veraltete Daten identifiziert und löscht. Nutzen Sie Zeitstempel und Date


